Marienhafe
Marienhafe

Das Wappen von Marienhafe wurde im 19. Jahrhundert eingeführt und basiert auf einem Siegel aus dem 15. Jahrhundert, das bereits die wichtigsten Elemente des heutigen Wappens enthielt. Der Adler ist dem Wappen des Häuptlingsgeschlechts tom Brok entnommen. Das Segelschiff symbolisiert die maritime Tradition Marienhafes als ehemals  wichtiger Handelshafen an der Nordsee. Der Anker steht für Sicherheit und Stabilität und ist ein Hinweis darauf, daß Marienhafe Zufluchtsort für die Vitalienbrüder oder Liekedeler war. Die beiden Becher erinnern an ihren Anführer Störtebeker, der zwei umgestürzte Becher im Wappen geführt haben soll.

Die Geschichte Marienhafes reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Im Jahr 1250 löst sich Marienhafe mit fünf anderen Gemeinden von der Propstei Hinte und bildet die Propstei Brookmerland. Die Marienkirche wird zum Ort des Sendgerichts. Der Begriff Send geht auf das Wort Synode zurück und bezeichnet die regelmäßig stattfindenden geistlichen Sittengerichte des Mittelalters bei denen meistens von der Kanzel Rügen und Ermahnungen vekündet wurden. Seltener wurden Strafen wie die öffentliche Bloßstellung durch Umhängen des Schand- oder Lastersteins verhängt. Ursprünglich als "Marienhoff" gegründet, entwickelte sich der Ort nach schweren Sturmfluten brach die Leybucht 1374 und 1377 bis Marienhafe ein. Damit wurde der Ort zum Seehafen und schnell zu einem wichtigen Handelszentrum an der Nordsee und profitierte vom Schiffsverkehr und dem Handel mit Waren wie Getreide, Vieh und Fisch. Im Jahr 1424 erhält Marienhafe durch einen Bremer Schiedsspruch den Status eines Marktfleckens, das im 16. Jahrhundert die Blütezeit als Handelszentrum erlebt. Marienhafe wird Mitglied der Hanse und unterhält Handelsbeziehungen mit Städten in ganz Europa. Schwere Sturmfluten und Kriege im 17. Und 18. Jahrhundert führen zum Niedergang des Handels und Marienhafe verliert seine Bedeutung als Handelszentrum. 1973 wird Marienhafe wird Teil der Samtgemeinde Brookmerland und erhält den Verwaltungssitz. Heute ist Marienhafe ist ein staatlich anerkannter Erholungsort und ein beliebtes Ziel für Touristen aus aller Welt.

Der Turm der Kirche ist nach dem legendären Piraten Klaus Störtebeker benannt, der angeblich in Marienhafe Zuflucht gesucht haben soll. Im Turm befindet sich heute ein kleines Museum über Störtebeker.

Die prächtige Kanzel aus dem 17. Jahrhundert ist eine der schönsten in Ostfriesland. Die Orgel der Kirche wurde 1913 erbaut und ist bis heute in Gebrauch. Das Geläut der Kirche besteht aus vier Glocken, die aus dem 15. und 19. Jahrhundert stammen. Das Taufbecken aus dem 13. Jahrhundert ist eines der ältesten in Ostfriesland.

Klaus Störtebeker südlich der Kirche

Die St. Marienkirche mit dem Störtebekerturm

St. Marienkirche: Wahrzeichen Ostfrieslands mit spannender Geschichte

Die St. Marienkirche in Marienhafe ist nicht nur ein beeindruckendes Bauwerk, sondern auch ein wichtiges Zeugnis der Geschichte Ostfrieslands.

Sie wurde im 13. Jahrhundert im Stil der Backsteingotik erbaut und war ursprünglich dem heiligen Nikolaus geweiht. Im 15. Jahrhundert wurde der mächtige Turm hinzugefügt. Im Zuge der Reformation wurde die Kirche im 16. Jahrhundert lutherisch und schließlich im 19. Jahrhundert umfassend renoviert.

Öffnungszeiten:

Die Kirche ist in der Regel von Montag bis Freitag von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet.

Führungen:

Führungen durch die Kirche können nach Voranmeldung gebucht werden.

Die Sterrenbergsche Mühle: Ein Wahrzeichen der Mühlenkultur in Ostfriesland

Die Sterrenbergsche Mühle in Marienhafe, auch bekannt als Ostmühle, ist ein eindrucksvolles Wahrzeichen der Region und ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen und Einheimische. Sie steht etwas versteckt im Mühlenloog 40, 26529 Upgant-Schott, wurde im Jahr 1880 erbaut, um die umliegenden Gemeinden mit Mehl zu versorgen.

1950 wurde die Mühle wurde stillgelegt und verfiel zusehends. In den 1970er Jahren wurde die Mühle von einem Verein renoviert, wieder in Betrieb genommen und ist heute ein beliebtes Ausflugsziel und ein Schaufenster für die Mühlenkultur Ostfrieslands. Die Sterrenbergsche Mühle ist eine Holländermühle, die sich durch ihre achtkantige Konstruktion und ihre vier Flügel auszeichnet. Das Mahlwerk der Mühle ist noch heute funktionsfähig und kann besichtigt werden. In der Mühle befindet sich eine Ausstellung zur Geschichte der Mühlenkultur in Ostfriesland. Von der Aussichtsplattform der Mühle hat man einen atemberaubenden Blick über die Umgebung.


Öffnungszeiten:

Die Mühle ist in der Regel von März bis Oktober an den Wochenenden von 14:00 bis 18:00 Uhr geöffnet.

Führungen:

Führungen durch die Mühle können nach Voranmeldung gebucht werden.