Uttum
Uttum

Die Lilie ist ein weit verbreitetes Symbol in der Heraldik, wird oft mit Adel und Macht in Verbindung gebracht und steht für Recht und Ordnung. Die Darstellung dieser filigranen Blume zieht sich durch alle Epochen und Kulturen, wobei hier besonders die weiße Lilie ein Ausdruck von königlichem bzw. adeligem Geblüt und unschuldiger Reinheit ist und war. 

Geschichte:

Uttum ist eines der 19 Dörfer in der Gemeinde Krummhörn. Mit einer Bevölkerung von etwa 494 Einwohnern (2024) bietet Uttum einen umfassenden Einblick in die Geschichte und Kultur der Region.

Uttum war einst ein Häuptlingssitz, bekannt als Burg Uttum. Der Name des Ortes leitet sich von "Heim des Otte" oder "Heim des Utte" ab. Im 13. Jahrhundert war der Ort in schwere Streitigkeiten mit den Nachbarorten verwickelt, die das Gebiet verwüsteten. 1874 wurde hier erste Molkerei Ostfrieslands gegründet. Die Dachziegelproduktion in der ehemaligen Uttumer Ziegelei spielte eine wichtige Rolle für die Wirtschaft des Ortes.

Kultur und Sehenswürdigkeiten:

Ein Spaziergang durch Uttum führt an historischen Stätten vorbei, wie einem alten Steinhaus aus dem Jahr 1597 und der schönen St. Secundus Kirche.

Die Kirche ist ein beeindruckendes Zeugnis romanischer Baukunst und eines der ältesten Gotteshäuser Ostfrieslands mit einen Taufkessel von 1474 und einer Orgel aus der Vorbarockzeit. Sie wurde im Jahr 1250 erbaut und ist dem Heiligen Secundus von Asti geweiht, einem frühchristlichen Bischof, der im 3. Jahrhundert in Mailand lebte und dort den Märtyrertod starb. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Kirche mehrfach umgebaut und renoviert. Im 15. Jahrhundert erhielt sie einen gotischen Turm, der im 19. Jahrhundert durch einen neuen Turm im neogotischen Stil ersetzt wurde.

Die Uttumer Kirche aus dem Jahr 1250

Im Rahmen des "Krummhörner Orgelfrühlings" finden in der Kirche jährlich Orgelkonzerte statt.

Die Uttumer Mühle aus dem Jahr 1856

Die Uttumer Mühle ist ein Wahrzeichen der Krummhörn mit bewegter Geschichte. Majestätisch thronend inmitten der flachen Landschaft Ostfrieslands, blickt auf eine lange und wechselvolle Historie zurück. Erbaut im Jahre 1856 als Galerieholländer, diente sie über ein Jahrhundert lang als Getreidemühle und prägte das Bild der Region. Ursprünglich im Besitz der Familie Janssen, mahlte die Mühle bis 1970 Korn und Hafer für die umliegenden Bauern.

Doch mit dem Aufkommen industrieller Mühlen und veränderten Ernährungsgewohnheiten sank die Nachfrage nach dem Mehl aus Uttum. Somit wurde der Mühlenbetrieb eingestellt und die Mühle verfiel zusehends. Im Jahre 2003 erwarb Wilhelm Ernst die Mühle und rettete sie vor dem endgültigen Verfall. Mit viel Liebe zum Detail und großem Einsatz renovierte er das Gebäude und hauchte ihm neues Leben ein. Heute (2024) erstrahlt die Uttumer Mühle wieder in neuem Glanz, nur leider (noch) ohne Flügel, und dient als Ferienwohnungen, Teestube und Veranstaltungsort. Die Uttumer Mühle ist mehr als nur ein Bauwerk. Sie ist ein Symbol für die Widerstandsfähigkeit und den Einfallsreichtum der Menschen Ostfrieslands.