Ausschnitt aus der Karte von 1875
IG Gifft man een Viskeert up de heele Welt e.V.
Visquard - Gestern und heute . . .
Geschichte greifbar machen: Mehr als nur Jahreszahlen und Dynastien
Wer kennt es nicht aus dem Geschichtsunterricht: Kaum hat man drei Jahreszahlen gehört oder gelesen, sind die ersten schon wieder vergessen. Und bei den unzähligen Abhandlungen über Herrschaftsdynastien verliert man schnell den Überblick darüber, wer wann wen geheiratet hat und mit wem Krieg führte.
Nicht ohne Grund gehen bei dem Thema Geschichte die Meinungen auseinander. Viele fragen sich: „Was hat das alles mit mir zu tun?“ Doch die Art und Weise, wie wir heute leben, ist eine direkte Fortsetzung des Lebens unserer Vorfahren. Unser Denken, Fühlen und Handeln entspringt dem, was für sie wichtig war. Vom Essen über die Sprache bis zur Musik – all das ist das Resultat jahrtausendealter Entwicklungen. Geschichte hat also sehr viel mit uns zu tun.
Mich fasziniert vor allem die Grundfrage: Was für ein Mensch wäre ich gewesen, wenn ich vor 100, 500 oder 1000 Jahren geboren worden wäre? Wie wäre mein Leben als Visquarder Landarbeiter, Bürger oder Bauer verlaufen? Welche Entscheidungen hätte ich getroffen, in welchem sozialen Stand hätte ich gelebt?
Ich glaube, diese Perspektive geht uns manchmal verloren. Jahreszahlen sind wichtig, aber sie erzählen wenig über die Sorgen, Freuden und den Alltag der Menschen. Sicher, die Entscheidungen von Häuptlingen und Grafen haben die Entwicklung Ostfrieslands geprägt. Aber wie entscheidend war es für die Mehrheit der Bevölkerung wirklich, wer gerade herrschte?
Erst wenn wir das Leben der einfachen Leute betrachten, ihre täglichen Herausforderungen, ihren Umgang mit Krieg und Krankheit und ihren Versuch, ein kleines Stück Glück zu finden, wird Geschichte greifbar. Erst dann verstehen wir, warum wir heute so sind, wie wir sind.
Eine Zeitreise ins Visquard des 19. Jahrhunderts
Im folgenden Abschnitt werde ich auf Basis der alten Karte von 1875 und historischer Aufzeichnungen versuchen, mehr über die damaligen Bewohner von Visquard herauszufinden, welche Funktion sie in der Dorfgemeinschaft hatten und wie sich die Häuser und ihre Besitzer bis heute entwickelt haben. Wenn man mit der Maus über die markierten Texte fährt, werden detaillierte Informationen eingeblendet, die weitere Einblicke in die Geschichte des Dorfes geben.
Hinweis zur Darstellung:
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Wenn man die Landesstraße L4 zwischen Pewsum und Eilsum verläßt, erreicht man am Ende der Kreisstraße K231 (Dykhuser Straße) nach gut einem Kilometer das Warfendorf Visquard. Aber auch über teilweise marode Wirtschaftswege kann Visquard etwas beschwerlicher von Eilsum, Jennelt, Greetsiel, Manslagt und Pewsum erreicht werden, was aber nur für Fahrradfahrer enpfehlenswert ist. Bei der Ortseinfart bietet sich dann das o.g. Bild. Auf dem historischen Bild (links) ist etwa in der Mitte "Oll Börg (Alte Burg) zu sehen, die 1978 abgerissen wurde,
Wandel durch Emigration
Im 19. Jahrhundert war die soziale Struktur stark hierarchisch geprägt. Wenig Arbeitsmöglichkeiten führten zu dauerhafter Abhängigkeit, wenig Aufstiegsmöglichkeiten und damit zu wirtschaftlicher Not und Perspektivlosigkeit. Von der Mitte des 19. bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts haben viele Menschen mit der Aussicht auf ein besseres Leben ihre ostfriesische Heimat in Richtung USA verlassen - in einigen Krummhörner Dörfern bis zu 30% der Bewohner!
Das Haus Nr. 71 in der
Ausschnitt aus der Karte von 1875
mit dem Eintrag “Reinder J. Maas, Arbeiter“ ist ein Beispiel dafür, wie innerhalb eines
Jahrzehnts 3 Generationen einer Familie emigrierten und ein Familiennane aus Visquard verschwand.
Aus Richtung von Dykhusen kommend, sieht man es gleich am Dorfeingang links, heute ist es das Haus Kirchstraße 2. Reinder Janssen Maas wurde am 14. Oktober 1820 in Wirdum geboren hat am 29. Juni 1851 die Dienstmagd Ikke Poppen
Verzeichnis der Proclamierten und Copulierten im Jahre Tausend achthundert ein und fünfzig (1851)
Den 11. Juni haben sich mit Überreichung der erforderl. Atteste Reinder Janssen Maas, des Webermeisters Jan Poppen Maas und der (?) Houke Jurrens zu Wirdum ehelicher Sohn, geb. zu Wirdum und . . . . alt 31 Jahr, und Ikke Poppen Akkermann, der hies. Dorfschiffers Poppe Geerds Akkermann und der Geertje Wildfang ehel. Tochter, geb. und wohnh. und (?) als Dienstmagd hieselbst, alt 21 Jahr. Copia ihrs deponierten Domizilscheins. Das der Dienstknecht Reinder Janssen Akkermann aus Wirdum Willens ist, sich mit der Ikke Poppen Akkermann aus Viquard zu verehelichen, und die beigebrachte Bescheinigung des Ortsvorst. zu Visquard ergiebt, daß dieselben in der letztgenannten (?) Commune Wohnung gefunden haben, noch sonst gegen deren dortigen Niederlassung nichts zu er ist. So wird die obrigkeitliche Erlaubnis zu der Trauung der (?) Personen unter Einschränkung, daß, wenn gesetzl. Eheverhältnisse sein sollten, als worüber die (?) Behörde zu erkennen hat, der Trauschein von diesen Ehehindernissen nun keine Gültigkeit mehr habe, hier mit eine polizeiliches H . . . (?) ertheilt.
Pewsum, d. 14. Juni 1858
Königl. Amt Greetsyl
Kempe
Auszug aus dem Visquarder Kirchenbuch von 1851:
Verzeichnis der Geborenen und Getauften im Jahre achtzehnhunderteinundfünfzig
(1851)
Knaben
Poppe Geerds Maas, ehel. Sohn des Arb. Jan Janssen Maas und
Ikke Poppen Akkermann ist geb. den vierten (4) Dezemb.
Morgens 4 Uhr und get, am 14. ejusdem.
im zweiunddreißigsten Lebensjahre (32) und wurde
getauft den 29. ejusdem.
Visquard, d. 1. Januar 1852
Leding, Pastor
Poppe Geerds Maas
Akkermann ∗ 14.11.1829 aus Visquard
Houke (Hattie) Maas
Auszug aus dem Visquarder Kirchenbuch Jahrgang 1853
Geertje (Gertrude) Maas
Auszug aus dem Visquarder Kirchenbuch Jahrgang 1855
Janna (Jennie),Janssen Maas
Auszug aus dem Visquarder Kirchenbuch Jahrgang 1858
und Jan Janssen Maas
Auszug aus dem Visquarder Kirchenbuch Jahrgang 1862
. Aus der Ehe gehen 5 Kinder hervor: Poppe Geerds Maas
der am
Auszug aus dem Visquarder Kirchenbuch Jahrgang 1866
Laufende No. 7vormittags um 11.00 Uhr im Alter von 4 Jahren ertrunken ist.
Als erster der Familie wandert Sohn Poppe Geerds Maas mit seiner Frau Martje Ludwigs Beer und ihren 3 Kindern von
Bremerhaven in die USA aus. Sie verlassen Bremerhaven am 8. März 1882 mit dem
Am 21. März 1882 erreicht der Dampfer “Salier“ des Norddeutschen Lloyd mit insgesamt 774 Passagieren den Hafen von New York.
Nur 6 Tage nach der Ankunft der neuen Heimat stirbt ihr 7-jähriger Sohn Reinder Janssen Maas jr. am 27. März 1882; ein
Grabstein auf dem Friedhof in Oregon, Illinois, USA
mit folgender Inschrift:
Er starb im Alter von 6 Jahren
und nur 6 Tage nach der Ankunft in seiner neuen Heimat!
an ihrem neuen Wohnort in Oregon, Illinois erinnert daran.
1883 folgen seine Schwester Janna Janssen Maas und ihr Ehemann mit dem
1885 schließlich wandern auch die Tochter Houke Maas und ihr Mann Friedrich Rosenberg, ihre Schwester Geertje Maas
mit Ehemann Hinderk Berends Ulferts und ihre über 60-jährige Eltern Reinder und Ikke Maas mit dem
nach Amerika aus und lassen sich, wie auch die zuvor ausgewanderten Angehörigen,
im Raum Oregon, Illinois nieder, wo inzwischen auch die bereits einige Jahre zuvor ausgewanderten Familienangehörige wohnen.
Nun ist die Familie Maas 8.000 Kilometer entfernt wieder vereint und der Name Maas aus Visquard komplett verschwunden.
Ein Foto der Familie Friedrich Rosenberg und
Houke (Hattie), geb. Maas aus dem Jahr 1883:
Ihre Kinder
Katie und Herman (hinten)
wurden in Visquard geboren.
Nur Sohn "Reinder"
auf dem Schoß von Mutter Houke (Hattie)
erblickte 1883 in den USA das Licht der Welt.
von Houke (Hattie) Maas und ihrer Familie von 1893 zeigt, daß sich ihr Traum von einem besseren Leben
offensichtlich erfüllt hat.
Poppe Geerds Maas
∗ 4. Dezember 1851 in Visquard
und seine Frau Maartje Ludwigs, geb. Beer
∗ 15. November 1851 in Grimersumer-Altendeich
aus den 1920er Jahren Poppe Geerds Maas mit seiner Frau Martje,
die 1882 als erste ihrer Familie mit 3 Kindern ausgewandert sind.
Martje Ludwig (Beer) Maas starb am 10. Februar 1927, Poppe Geerds Maas am 20. November 1940 im Alter von 88 Jahren.
Beide wurden, wie auch ihre Eltern und Geschwister in Oregon, Ogle County, Illinois beerdigt.
Das Grab in Oregon, Ogle County. Illinois, USA von
Poppe Geerds Maas
∗ 4. Dezember 1851 in Visquard
† 20 November 1940 in Ogle County. Illinois, USA
und seine Frau Maartje Ludwigs, geb. Beer
∗ 15. November 1851 in Grimersumer-Altendeich
† 3. Januar 1927 in Ogle County. Illinois, USA
Und wie ging es mit dem Haus Nr 71 der Familie Reider und Ikke Maas weiter?
Aus dem
Auszug aus dem Brandversicherungskataster:
Hemmo Adams und Frau, geb Claassen
erwerben 1889 das Haus Nr. 71 von
Reinder Janssen Maas und Ehefrau, die 1883 in die USA ausgewandert sind
geht hervor, daß das im Jahr 1889 an Hemmo Adams
und Frau, geb.Claassen verkauft wird. Der emigrierte Reinder Maas wird nun letztmalig in einem Dokument erwähnt,
der Familienname Maas ist nun aus Visquard verschwunden.
Im
Auszug aus dem Brandversicherungskataster:
Das Haus Nr. 71 von Hemmo Adams und Frau, geb Claassen
ist 1889 erstmals als Schmiederei eingetragen.
die Schmiederei eingetragen.
1908 erwirbt Ede Janssen die Schmiederei gemäß dem
Auszug aus dem Brandversicherungskataster:
Ede Janssen erwirbt 1908 das Haus Nr. 71 als Schmiederei
von Hemmo Adams und Frau, geb Claassen.
Ab 1909 wird das Wohnhaus um einen südöstlichen Anbau erweitert,
zu sehen an der wesentlich höheren Brandversicherungsprämie.
und ist im
Auszug aus dem Brandversicherungskataster:
Als Eigentümer ist nun Ede Janssen Schmiede eingetragen.
als alleiniger Eigentümer eingetragen.
Ede Janssen hat die Schmiede bis Anfang der 1960-er Jahre betrieben. Für die benachbarte Stellmacherei hat er stählerne Radreifen und Beschläge gefertigt. Da meine Familie von 1951 bis 1956 im Haus der von Erich Dirksen bewohnte, habe ich ihm oft bei der Arbeit zugeschaut. Mit der rechten Hand betätigte er den Blasebalg, an dessen Hebel ein Kuhhorn als Griff aufgesteckt war. In der linken Hand hielt er mit einer langen Zange das Werkstück, das im Feuer rotglühend zum Schmiden erhitzt wurde.
Hier haben meine Eltern und ich von Anfang 1951 bis 1956 gewohnt. Der am 05.02.1951, also 6 Wochen vor meiner Geburt geschlossene Mietvertrag umfasste eine Wohnküche, einen gemeinschaftlichen Abort und Abstellraum (sofern die Vermieterin darauf keine Ansprüche erhob). Ein Schlafzimmer war nicht Bestandteil des Mietvertrages, ich wurde abends in zwei zusammengestellte Korb- (heute Rattanstühle) in der Wohnküche für die Nacht untergebracht - heute wäre das (Gott sei Dank) wohl nicht mehr zumutbar.
Krankheit und Tod im 19. Jahrhundert
Noch am Ende des 19. Jahrhunderts verstarben etwa 40 % der Kinder noch vor ihrem 14. Lebensjahr und nur ca. 3,5 % der Menschen erreichten das 70. Lebensjahr. Diesen Umstand * spiegelt die Geschichte des Hauses Nr. 66 in Visquard in bedrückender Weise wider. (* Hinweis: Das schließt allerdings nicht aus, daß einige Menschen 80 Jahre und älter wurden.)
Ausschnitt aus der Karte von 1875
ist für das Haus Nr. 66 der "Bäcker Reinder Aits" eingetragen. Im benachbarten Haus Nr. 48 wohnt
der "Arbeiter Jan Reint Bruns". Die beiden Häuser sind nicht nur räumlich lediglich durch eine sehr schmale Gasse getrennt,
sondern haben bis Ende des 19. Jahrhunderts auch eine zusammenhängende und tragische Vorgeschichte:
Nach den Aufzeichnungen im Brandversicherungsregister hatte der Bäcker Klaas Arends Klaassen aus Groß-Midlum die
Bäckerei bereits
Auszug aus dem Brandversicherungskataster der Vogtei Greetsiel. Kommune Visquard.
Der gebürtige Groß-Midlumer Bäckermeister
betrieben. Ein Jahr zuvor
Auszug aus dem Visquarder Kirchenbuch zur Hochzeit:
Bäckermeister
Haushälterin
hatte er die Visquarder Krämertochter Jantje Jakobs
geheiratet. Aus der Ehe gingen die erste Tochter Meike, die zweite Tochter Meike und der Sohn Ubbe hervor.
Am
Die erste Tochter
Auszug aus dem Visquarder Kirchenbuch:
Verzeichnis der Verstorbenen im Jahr 1847
Weiblichen Geschlechts.
Meike Heikes Klaassen, ehel. Tochter des Bäckers Klaas
Arends Klaassen und der Jantje Jakobs Dirksen, starb an
den Masern den vierzehnten (14) März abends 9 Uhr,
im zweiten (2) Jahr ihres Lebes, u. wurde begraben d. 23. ejusdem
im zweiten Lebensjahr an Masern. Sohn Ubbe wurde noch nicht mal ein Jahr alt
und starb
Auszug aus dem Visquarder Kirchenbuch:
Verzeichnis der Verstorbenen im Jahr tausendachthundertfünfzig (1850)
Männlichen Geschlechts.
Ubbe Jakobs Dirksen Klaassen, des Bäckers Klaas Arends
Klaassen ehelicher Sohn, starb am einundzwan-
zigsten (21) September an Konvulsionen [Anmerkung: = Krämpfe] in seinem
ersten (1) Lebensjahre und wurde begraben den 29. ejusdem.
Nur einen Monat später,
Auszug aus dem Visquarder Kirchenbuch:
Verzeichnis der Verstorbenen im Jahr achtzehnhundertfünfzig (1850)
Weibl. Geschlechts.
Jantje Jakobs Dirksen, des Bäckers Klaas Arends
Klaassen Ehefrau, starb an der Schwindsucht
den einundzwanzigsten (21) Oktober abends 6 Uhr,
im zweiunddreißigsten Lebensjahre (32) und wurde
begraben den 29. ejusdem.
Mutter Jantje an Schwindsucht.
Nun stand Bäcker Klaas Arends Klaassen nach 6 Ehejahren mit seiner 2-jährigen zweiten Tochter Meike alleine da.
Auszug aus dem Visquarder Kirchenbuch zur Hochzeit:
Bäckermeister
Dienstmagd
heiratet er die 27-jährige Dienstmagd Engel Berends aus Rysum und bald darauf wird der gemeinsame Sohn
Auszug aus dem Visquarder Kirchenbuch Jahrgang 1854
Laufende No. 8Auszug aus dem Visquarder Kirchenbuch Jahrgang 1854
Laufende No. 6Siemen geboren, der
im Alter von nur 10 Monaten stirbt.
Auszug aus dem Visquarder Kirchenbuch Jahrgang 1858
Laufende No. 9stirbt seine 9-jährige Tochter
Meike aus erster Ehe. Am
stirbt seine zweite Frau Engel an einer Lungenentzündung.
Klaas Arends Klaassens Familie ist ausgelöscht und er ist wieder alleine.
Drei Jahre später, am
Auszug aus dem Visquarder Kirchenbuch Jahrgang 1866
Laufende No. 8nimmt sich Klaas Arends Klaassen im Alter von 49 Jahren das Leben; er hat in
22 Jahren zwei Ehefauen und alle 4 Kinder durch Krankheit verloren.
Nach ihrer Hochzeit
Auszug aus dem Visquarder Kirchenbuch zur Hochzeit:
Bäckermeister
Haushälterin
hatten Bäckermeister Meindert Cornelius Aits und seine Frau Antje
das benachbarte Haus Nr. 48 vom Bäckermeister Klaas Arends Klaassen übernommen.
Aus dem
Auszug aus dem Brandversicherungskataster:
Meindert C. Aits erwirbt 1864 das Haus Nr. 48 von Klaas Arends Klaassen.
geht hervor, daß das Ehepaar ab 1864 aus irgendeinem Grund 100 statt 110 Mark
Prämie zahlt. Nach dem Tod von Bäckermeister Klaas Arends Klaassen ziehen Bäckermeister Meindert Cornelius Aits
und seine Frau Antje
Auszug aus dem Brandversicherungsregister:
Meindert Cornelius Aits erwirbt 1867 das Haus Nr. 66 mit Bäckerei
vom verstorbenen Vorbesitzer Klaas Arends Klaassen
und führen die dortige Bäckerei bis zum Jahr 1912. Meindert Corneliius Aits
ist damals 74, seine Frau Antje war am 1. Januar 1894 im Alter von 50 Jahren an Influenza gestorben.
Das Haus Nr. 48 hatte
Auszug aus dem Brandversicherungskataster:
Jan Reint Bruns übernimmt das Haus Nr. 48 von Meindert C. Aits, nachdem dieser
das Haus Nr. 66 mit der Bäckerei erworben hat.
bereits 1867 von Meindert C. Aits übernommen, er am 12. Juni 1914 stirbt
in Visquard auf dem alten Friedhof beigesetzt wird. Mit der Aufösung des alten Friedhofs wurde auch das
Grabstein von Meindert und Antje Aits auf dem alten
Friedhof in Visquard
der inzwischen aufgelöst wurde.
Im Jahr 1912 übernimmt zunächst
Auszug aus dem Brandversicherungskataster:
Jan Schipper erwirbt das Haus Nr. 66 mit Bäckerei von Meindert C. Aits.
, der im 1. Weltkrieg gefallen ist. Sein Name ist auf dem
am westlichen Ende Visquarder Friedhofs verzeichnet.
Mahnmal zu Ehren der im 1. Weltkrieg gefallenen Visquarder Bürger.
Im Jahr 1916 erwirbt
Auszug aus dem Brandversicherungsregister:
Daniel Schmidt erwirbt 1916 das Haus Nr. 66 mit Bäckerei von Jan Schipper
das Wohnhaus und den Anbau mit der Bäckerei und vererbt es an seinen
Sohn Jachim Schmidt, der die Bäckerei und den Kolonialwarenladen bis Anfang der 1960-er Jahre führt.
Danach wird das Geschäft noch einige Jahre von der Familie de Beer betrieben.
In das benachbarte Haus Nr. 48 ziehen nach einigen Eigentümerwechseln 1923
Auszug aus dem Brandversicherungskataster:
Andreas Royer erwirbt 1923 das Wohnhaus Nr. 48 mit Hinterhaus und Stallanbau.
ein, die das Haus bis zu ihrem Tod 1983 und 1976 bewohnen.
Der Giebel bzw. First des Hauses Nr. 48 ist ganz rechts
Das Haus Nr. 48 im Jahr 1952
Dahinter die Bäckerei Daniel Schmidt im Haus Nr. 66
zu sehen.
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